Carolina Cold Fury-Team: Garrett

Originaltitel: Garrett: A Cold Fury Hockey Novel
Übersetzer: Oliver Hoffmann

Erschienen: 12/2023
Serie: Carolina Cold Fury-Team
Teil der Serie: 2

Genre: Contemporary Romance, Sport Romance

Location: USA, Carolina, Raleigh


Erhältlich als:
paperback & ebook

ISBN:
Print: 978-3-86495-652-2
ebook: 978-3-86495-653-9

Preis:
Print: 16,90 €[D]
ebook: 6,99 €[D]

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Carolina Cold Fury-Team: Garrett


Inhaltsangabe

Garrett Samuelson, Starspieler des Carolina Cold Fury Eishockey-Teams, will nichts auslassen. Egal, ob er Eishockey spielt, mit Freunden abhängt oder mit einem neuen heißen Date am Arm über den roten Teppich läuft, er genießt das Leben in vollen Zügen. Olivia Case ist genau sein Typ: selbstbewusst, sexy, klug ... seine nächste Affäre. Aber je mehr er ihr nachstellt, desto mehr gibt Garrett eine Seite von sich preis, die andere Frauen normalerweise nicht zu sehen bekommen.

Olivia hat ein Geheimnis. Während Garrett nur für seinen nächsten Nervenkitzel lebt, ist Olivia nicht sicher, ob sie den nächsten Tag erleben darf. Sie befindet sich wegen einer schweren Erkrankung in Behandlung und hat eigentlich keine Zeit für eine lockere Beziehung - schon gar nicht mit einem sündhaft heißen Frauenhelden, der kein Nein als Antwort gelten lässt. Doch mit einer ungewissen Zukunft vor Augen beschließt Olivia, dass es an der Zeit ist, die eigenen Regeln zu brechen.

Als sie den wahren Garrett kennenlernt, kann Olivia nicht anders, als sich in ihn zu verlieben ... Hals über Kopf zu verlieben. Olivia will nicht, dass Garrett sich ihr gegenüber verantwortlich oder gar verpflichtet fühlt und kann nicht glauben, dass der ehemalige Playboy bereit ist, sich für eine kranke und möglicherweise sterbende Frau zu ändern.

Die Wahrheit zu enthüllen, würde bedeuten, alles zu riskieren - aber du kannst nicht punkten, ohne harte Schläge einzustecken.

Die New York Times-Bestsellerautorin Sawyer Bennett betritt die Eisfläche mit dieser emotionalen Geschichte über einen Playboy-Sportler, dessen Erfolgsweg zu einer schönen Frau führt, die alles zu verlieren hat.

Über die Autorin

Seit ihrem Debütroman im Jahr 2013 hat Sawyer Bennett zahlreiche Bücher von New Adult bis Erotic Romance veröffentlicht und es wiederholt auf die Bestsellerlisten der New York Times und USA Today geschafft.
Sawyer nutzt ihre Erfahrungen als ehemalige Strafverteidigerin in...

Weitere Teile der Carolina Cold Fury-Team Serie

Leseprobe

Olivia

Das Klopfen an meiner Wohnungstür lässt mich aufschrecken, und ich bin erleichtert, dass es mich aus meinen Erinnerungen an das, was heute passiert ist, reißt. Ich freue mich darauf, Garrett zu sehen, denn ich hoffe, er lässt mich wie bei den ersten beiden Malen vergessen, dass ich krank bin. Ein letzter Blick in den Spiegel – die Frau, die mich ansieht, wirkt nicht, als hätte sie Krebs, und ich fühle mich ganz gut … irgendwie. Ich meine, abgesehen von einer gewissen Müdigkeit, die mich hier und da überfällt, ein paar nächtlichen Schweißausbrüchen und einem Lymphknoten im Hals, der leicht geschwollen...

...ist, geht es mir körperlich gut.
Für den Augenblick.
Aber wie lange noch?
Ich lege schnell das silberne Armband an, das mir meine Mutter letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt hat, und verlasse mein Schlafzimmer. Meine Wohnung ist ein kompaktes Zweizimmerapartment, aber es bietet mehr als genug Platz für mich, und ich habe es mit bequemen Möbeln, hellen Kunstwerken und mehreren Topfpflanzen ausgestattet.
Ich atme tief durch, öffne die Tür und sehe einen fast zwei Meter großen, gutaussehenden Eishockeyspieler, der mich anstarrt. Mit einer Hand stützt er sich an den Türstock, die andere steckt lässig in der Vordertasche seiner Jeans. Er trägt ein schwarzes Harley-Davidson-T-Shirt, und ich sehe eine Tätowierung, die wie eine Amsel aussieht, auf der Unterseite des Arms, den er über den Kopf gehoben hat.
„Keine Zöpfe“, sagt er enttäuscht, während sein Blick mich mustert. „Aber das T-Shirt gefällt mir sehr“, fügt er hinzu, während er den Schriftzug auf meiner Brust liest. „Bitte sag mir, dass du wirklich Irin bist.“
Ich lache und trete einen Schritt zurück, um ihn in meine Wohnung zu lassen, damit ich meine Handtasche holen kann. „Ich habe vielleicht ein paar irische Vorfahren.“
„Gott sei Dank für kleine Wunder“, lacht er, und für einen kurzen, verrückten und schillernden Augenblick wünsche ich mir, er würde mich hier und jetzt küssen. Er tut es nicht, sondern lässt seinen Blick über meine Wohnung schweifen.
„Deine Wohnung ist wirklich schön. Ich mag all die Pflanzen, die du hast.“
„Ich habe einen grünen Daumen, also dachte ich mir, ich könnte das Beste daraus machen“, entgegne ich, während ich mir meine Tasche umhänge.
„Hey!“ Garrett kommt auf mich zu und betrachtet mein Handgelenk. Er nimmt meine Hand, hebt meinen Arm hoch und betrachtet das silberne Armband, das ich gerade erst angelegt habe. „Woher hast du das denn? Es ist wunderschön.“
„Meine Mutter hat es für mich gemacht. Sie entwirft Schmuck in ihrer Freizeit, wenn sie nicht gerade arbeitet“, erzähle ich und starre auf die silbernen Glieder mit den zarten Ranken und Blättern, an denen kleine lila Trauben hängen.
„Meine Schwester würde sich über so etwas freuen. Kann ich eins von deiner Mutter kaufen?“
Lächelnd strecke ich einen Finger aus und fahre damit sanft über eines der Glieder. „Das ist ein Unikat, aber ich bin sicher, sie kann etwas Ähnliches anfertigen.“
„Was macht deine Mutter außer Schmuck zu entwerfen?“
Ich lache leise. „Sie ist eine Massagetherapeutin. Zumindest im Augenblick. Sie wechselt ihre Berufe wie die Jahreszeiten.“
Garrett lächelt und dreht meine Hand in seiner, um den Rest des Armbands zu sehen, zuckt aber zusammen, als er mein Handgelenk sieht.
„Mein Gott, Olivia. Was ist denn da passiert?“, fragt er, während er auf den tiefvioletten, münzgroßen Bluterguss starrt. Er sieht abscheulich aus, und es ist mir peinlich, dass er ihn gesehen hat.
Vorsichtig löse ich meine Hand aus seiner, drehe mein Handgelenk weg und antworte: „Ich bin nur mit dem Wasserhahn im Bad zusammengestoßen. Ist nicht weiter schlimm. Tut nicht mal weh.“
„Das sieht aber aus, als würde es höllisch wehtun. Ich hatte auch schon solche blauen Flecken, nachdem ich einen Schlagschuss abbekommen habe, und ich kann dir sagen, die tun höllisch weh.“
Dr. Yoffman hat heute angemerkt, ich bekäme leicht blaue Flecken. Er untersuchte den dunklen Fleck an meinem Handgelenk und einen weiteren an meiner Hüfte, wo ich mich praktisch nur an der Ecke meiner Kommode gestoßen hatte. Yoffman sagte, er habe den Verdacht, dass ich anämisch sei, aber die Blutuntersuchung würde das zeigen.
„Es tut nicht weh“, beharre ich, während ich zur Tür gehe. Als ich sie erreiche, greife ich nach dem Knauf und drehe mich zu Garrett um. „Sieht nur unschön aus. Also, was steht auf dem Programm?“
Garrett folgt mir, tritt dann wirklich dicht an mich heran und drückt mich mit dem Rücken gegen die Tür, bis ich gezwungen bin, den Türknauf loszulassen, und meine Schulterblätter das kühle Holz berühren. Er sperrt mich ein, indem er die Handflächen neben meinen Kopf stützt und auf mich herunterschaut. „Nun … du hast gesagt, du magst schmutzige Witze, da dachte ich, wir könnten uns eine Comedyshow ansehen, wenn dir das recht ist.“
Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Klingt toll. Ich war noch nie in einer.“
„Ausgezeichnet“, sagt er, während sein Blick auf meine Lippen fällt. „Aber ich denke, wir sollten das Date richtig beginnen, meinst du nicht?“
„Oh, ja?“, frage ich heiser und mein Körper spannt sich vor Erwartung an. „Was hast du dir denn vorgestellt?“
„Ich denke, wir sollten deinen irischen Wurzeln Tribut zollen“, brummt er, während er sich nähert und seine Lippen knapp über meinen schweben.
„Die haben sich in letzter Zeit vernachlässigt gefühlt“, stimme ich flüsternd zu und fahre mir mit der Zunge über die Unterlippe, die bereits vor Vorfreude kribbelt.
Garrett presst den Mund auf meinen und ich öffne langsam die Lippen. Er schmeckt nach Zimt und Minze, und ich zögere keine Sekunde und schiebe die Zunge in seinen Mund, um seine zu streicheln. Sofort lege ich die Hände um seinen Hals, und mit einem leichten Grollen in der Brust umschlingt er meine Taille, um mich an sich zu ziehen. Er küsst mich innig … erotisch, und das Blut pocht in meinem Kopf. Unsere Zungen spielen miteinander, und ich muss um die Kontrolle über meinen Körper kämpfen, um mich nicht heftig gegen ihn zu pressen. Unsere Köpfe neigen sich unwillkürlich zueinander, um mehr Kontakt zu ermöglichen … mehr Eindringen.
Mund, Lippen, Zähne, Zunge. Ich greife in sein Haar, er gräbt die Finger in meine Taille. O mein Gott, was für ein Kuss, und plötzlich möchte ich ihn ins Schlafzimmer zerren und verlangen, dass er weitermacht. Im Augenblick scheinen alle Predigten Stevies von vorhin eine verdammt gute Idee zu sein.
Bedauernd zieht Garrett sich mit einem Seufzer zurück, aber nicht ohne mir in die Unterlippe zu beißen. Er packt sie mit den Zähnen, stöhnt leise, sodass meine feuchte Haut vibriert, und lässt sie dann los. Angenehme Nadelstiche huschen über den Bereich, den er gerade noch zwischen den Zähnen hatte, und ich lasse widerwillig sein Haar los.
Garrett tritt einen Schritt zurück, sein Gesicht ist gerötet, sein Blick brennt, und ich wette, ein Spiegel würde zeigen, dass ich auch so aussehe.
„Das war … ähm …“, setze ich an, doch dann fehlen mir die Worte, denn ich weiß nicht, wie ich diesen Kuss beschreiben soll. So etwas habe ich noch nie gefühlt und ganz sicher habe ich noch nie ein Date auf diese Weise begonnen.
„Ja“, stimmt er mit einem Lächeln zu. „Ich freue mich jetzt schon darauf, das wieder zu tun.“
Ich weiß nicht, was mich dazu treibt. Vielleicht ist es die Endlichkeit meines Lebens oder die Tatsache, dass Stevie einen schrecklichen Einfluss auf mich hat, aber ich platze heraus: „Oder vielleicht mehr.“
Garretts Blick verändert sich innerhalb einer Nanosekunde von heiß zu glühend. Er starrt mich einen Augenblick lang an, dann tritt er näher. Mein Herz fühlt sich an, als würde es explodieren, als er sagt: „Ich werde dir alles geben, was du willst. Du musst nur danach fragen.“
Bleibt also die Frage … werde ich ihn bitten, mir am Ende des Dates nur einen Kuss zu geben, oder werde ich ihn bitten, über Nacht zu bleiben?

Garrett

Es ist ein ständiger Kampf, und verflucht … er ist mir noch nie so schwergefallen.
Ich hatte Mühe, nicht mit einem Dauerständer herumzurennen und meine Hände bei mir zu behalten.
Die ganze Nacht habe ich mit mir selbst gekämpft und meinem Körper streng gesagt, er solle sich verdammt noch mal beherrschen.
Praktisch unmöglich, wenn ich in der Gesellschaft der, wie ich jetzt feststelle, heißesten Frau bin, die ich je im Leben gesehen habe. Ich fühle mich eindeutig körperlich zu ihr hingezogen. Das war mir von dem Moment an klar, als ich sie auf der Party gesehen habe. Mein erster Gedanke – denn hey, ich bin ein Kerl – war, dass ich sie die ganze Nacht lang ficken wollte.
Jetzt denke ich ein bisschen anders und habe das Gefühl, dass eine Nacht vielleicht nicht reicht. Ich habe bisher nur ihren Erdbeer-Lipgloss geschmeckt, als wir uns küssten, aber irgendetwas sagt mir, dass ein Mal nicht genug sein wird.
Nicht mit so einer Frau.
Einer Frau, die während der Comedyshow, die wir besuchten, so sehr gelacht hat, dass ihr die Luft wegblieb, und die sogar einmal so laut schnaubte, dass der Comedian sie darauf ansprach. Sie hat sich gekrümmt vor Lachen und so hysterisch gewiehert, dass ich Angst hatte, sie würde sich in die Hose machen.
Einer Frau, die einem Obdachlosen einen Fünfdollarschein in die schrundige Hand gesteckt hat, an dem wir auf der Straße vorbeikamen, als wir den Comedy Club verließen.
Einer Frau, die sich dann sanft bei mir untergehakt hat, als wir durch die Innenstadt von Raleigh liefen, auf der Suche nach einer ruhigen Bar, in der wir etwas trinken konnten.
Und schon gar nicht mit der Frau, die mir jetzt gegenübersitzt, während wir an unseren Bieren nippen, und die aufmerksam jedem Wort zuhört, das ich sage. Die klare und manchmal witzige Kommentare abgibt und so süß lacht, dass ich glaube, sie wäre mit Zucker überzogen und in Honig getaucht.
Ja … es war den ganzen Abend über schwierig, sie nicht einfach zu umarmen und zu sehen, ob ich den unfasslichen Kuss vom Anfang des Dates wiederholen kann. Ein Teil von mir möchte den Abend jetzt beenden, nur damit ich sie heimbringen und einen Gute-Nacht-Kuss ergattern kann. Aber der überwiegende Teil von mir will nicht, dass dieser Abend jetzt schon endet. Ich möchte hier in dieser Bar sitzen und mich weiter mit ihr unterhalten, bis die Sonne aufgeht, denn zum ersten Mal in meinem Leben genieße ich die Gesellschaft meines Dates.
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ich in ihrem Bett landen werde, und ehrlich gesagt ist das im Augenblick auch nicht mein Ziel. Es ist ein sehnlicher Wunsch … aber kein Ziel. Das wichtigste Ereignis, das wahrscheinlich eintreten wird, ist, dass ich mich von ihr vor ihrer Wohnungstür verabschieden werde, wahrscheinlich nach einem heißen Kuss, und dabei werde ich sie wieder um ein Date bitten.
Ja, das ist ein extrem großes Ereignis, denn Mr One-Night-Stand wird um ein zweites Date bitten, und ich bin verdammt nervös, weil ich nicht weiß, ob das, was ich ihr heute Abend von mir gezeigt habe, dazu führt, dass sie mich wiedersehen will. Ich bin es gewohnt, eine Frau zu einem guten Essen einzuladen und den Abend mit einem oder zwei Orgasmen abzuschließen. Manchmal bleibe ich sogar die ganze Nacht, um noch ein bisschen zu kuscheln, ein bisschen im Bett zu reden und vielleicht sogar noch einen Orgasmus zu haben. Aber dann bin ich weg und sie ist vergessen. Ich mache mir keine Illusionen … ich bin sicher, dass ich genauso schnell vergessen bin, denn Frauen wollen mehr, als ich zu bieten habe, und wenn ich sie hinter mir gelassen habe, sind sie sicher bald wieder auf der Suche nach dem Mann, der ihnen geben kann, was sie wirklich brauchen.
Olivia dreht ihr zartes Handgelenk und schaut auf ihre Uhr. „Es ist schon spät. Wir sollten für heute Schluss machen.“
Nein, möchte ich sie anschreien, aber ich lächle und nicke ihr zu. „Ja … ich habe morgen früh Mannschaftstraining und dann ein Team-Workout.“
Olivia steht auf und ich tue es ihr gleich. Sie hängt sich ihre Handtasche über die Schulter. „Trainierst du jeden Tag?“
Ich strecke die Hand aus und nehme ihre, und es wird mir warm ums Herz, als sie wie selbstverständlich die Finger mit meinen verschränkt. „Ja, diese und die nächste Woche, dazu ein paar Trainingsspiele. Dann haben wir noch ein paar Vorbereitungsspiele, ehe die reguläre Saison beginnt.“
„Bist du aufgeregt?“, fragt sie, als ich sie durch die Bar ins Freie führe.
„Ja“, antworte ich schmunzelnd. „Ich hasse die Sommerpause. Ich kann es kaum erwarten, wieder im Wettbewerb zu stehen. Das ist wie eine Droge.“
„Ich liebe die Leidenschaft in deiner Stimme, wenn du über Eishockey sprichst“, sinniert sie, während wir Richtung Parkhaus gehen. „Man merkt, wie viel es dir bedeutet.“
Ihre Worte berühren mich zutiefst … die Anerkennung, die sie meiner Liebe zum Sport zollt. Die meisten Leute denken, es ginge Profisportlern nur ums Geld, und um ganz ehrlich zu sein … man verdient verdammt gut, und mein Sportlergehalt ernährt mich und meine Familie auf eine Weise, wie es keine andere Karriere könnte. Aber das ist nicht der Grund, warum ich Eishockey spiele. Ich tue es für den Sieg, für den Nervenkitzel, für die Fans und für meine Mannschaftskameraden. Es gibt kein größeres Hochgefühl – nicht einmal der explosivste Orgasmus könnte je mit dem Gefühl mithalten, wenn meine Mannschaft ein Spiel gewinnt.
Es gibt nichts Besseres.
„Was ist deine Leidenschaft?“, erkundige ich mich, als wir das Parkhaus betreten und die Treppe in den dritten Stock nehmen. Ich verlangsame meinen langbeinigen Schritt ein wenig, denn Olivia scheint nicht mithalten zu können.
„Ich liebe meinen Beruf. Es ist nicht das, was ich mir vorgestellt habe, als ich aus dem College kam, aber trotzdem. Ich liebe meine Freunde. Es ist ein kleiner Kreis, aber ohne sie wäre ich nichts, und meine Mutter liegt mir sehr am Herzen. Wir stehen einander sehr nahe, aber sie lebt in Oregon, und ich sehe sie nicht so oft, wie ich gerne würde.“
„Was ist mit deinem Vater?“, hake ich nach, als wir die zweite Etage erreichen.
„Keine Ahnung, wo er ist. Er ist eine Art Freigeist … wandert durchs Land. Meine Eltern haben sich vor einigen Jahren getrennt.“
„Aber sie haben sich nicht scheiden lassen?“
Olivia lacht. „Ähm … weil sie nicht verheiratet sind. Die beiden glauben nicht an die Ehe. Sie sind beide so etwas wie unreife Hippies, die auf freie Liebe und viel Gras schwören.“
„Machst du Witze?“, frage ich erstaunt. Meine Eltern sind seit fast dreißig Jahren glücklich verheiratet, und obwohl ich mein Playboy-Dasein in vollen Zügen genieße, glaube ich, dass ich tief im Inneren die Unverletzlichkeit der Ehe immer respektiert habe. Ich bin nicht sicher, ob ich selbst je heiraten werde, aber vorstellen könnte ich es mir.
Olivia lacht und hält dann kurz inne, um tief durchzuatmen. „Kein Scherz, und meine Mutter ist eine Wucht. Sie trägt diese fließenden Kaftane und flicht sich frische Blumen ins Haar, hört den ganzen Tag The Mamas and the Papas und redet verträumt über freie Liebe.“
Lachend sage ich: „Aber deine Mutter ist doch gar nicht aus dieser Generation. Sie ist so jung, dass sie Depeche Mode hören sollte, während sie Schulterpolster und Stulpen trägt.“
„Du rennst offene Türen ein“, antwortet Olivia, nachdem sie wieder zu Atem gekommen ist.
„Du scheinst ein wenig außer Atem zu sein“, necke ich sie. „Vielleicht hätten wir den Fahrstuhl nehmen sollen.“
Sie klopft mir nicht gerade sanft auf den Arm und erwidert: „Nicht alle von uns können Weltklasse-Athleten sein. Aber es geht mir gut.“
Sie macht einen Schritt auf die nächste Treppe zu, aber ich beuge mich hinunter und nehme sie in die Arme. Olivia stößt einen erstickten Schrei aus, aber ich bin hocherfreut, als sie die Arme um meinen Hals schlingt.
„Wie wäre es, wenn ich dich ein Stück trage?“ Eine meiner Hände ruht ganz nah an ihrer Brust und die andere berührt ihr Bein knapp unterhalb des Saums ihrer Shorts. Das Gefühl ihrer Haut an meinen Fingerspitzen ist erstaunlich, und ich bewege die Finger ein wenig, um sie enger an mich zu drücken.
Olivia lacht und entgegnet: „Wie ritterlich.“
Ich jogge die verbleibenden Stufen hinauf, und als ich die oberste Treppe erreiche, setze ich sie sanft ab. Ihr Körper gleitet an meinem entlang, und ich erschaudere fast, so elektrisierend ist dieses Gefühl.
Olivia holt tief Luft, legt die Hände auf meine Brust und sieht durch ihre dichten Wimpern zu mir auf. „Danke für den Transport.“
„Jederzeit“, murmle ich zurück und hebe unwillkürlich die Hand, um an ihrem Kinn entlangzustreichen.
Ich beobachte fasziniert, wie sie die Augen schließt und ein winziges Lächeln diese vollen Lippen umspielt. Sofort beuge ich mich hinunter und streiche mit meinem Mund über ihren, der sich auf der Stelle öffnet.
Ich lasse die Finger zu ihrem Hinterkopf gleiten, umfasse ihn und ziehe ihr Gesicht nach vorn, bis unsere Lippen sich treffen. Ein leises Stöhnen der Zustimmung entfährt Olivia, und das ist alles, was ich brauche, um meine Zunge in ihren Mund zu schieben, damit ich sie so küssen kann, wie ich es mir den ganzen Abend vorgestellt habe.
Gott … besser als vorhin, denn sie schmiegt sich an meinen Körper, presst ihre weichen Kurven an mich, und ich kann den Blutstrom in meine Lenden nicht mehr zurückhalten. Während eine Hand ihren Kopf fest im Griff hält, wandert meine andere zu ihrem unteren Rücken, wo ich meine Finger in das Fleisch am Poansatz drücke, um sie näher an mich heranzuziehen.
Sofort durchfährt mich siedend heiße Lust, als sie sich gegen meinen Schwanz presst, und ich stöhne in ihren Mund. Sie verschlingt mein Stöhnen, liebkost mit ihrer Zunge wild meine. Als sie ihre Hüften gegen mich presst, werden meine Knie weich und ich muss sie fest durchdrücken.
Das Geräusch von Füßen, die die Treppe heraufstampfen, dringt in mein Gehirn ein, und just als eine Gruppe von Leuten um den unteren Treppenabsatz kommt und in unsere Richtung läuft, löse ich meine Lippen von Olivias.
Ich lasse aber nicht von ihr ab, sondern ziehe sie näher an mich heran, während wir von der Tür weggehen und die Leute vorbeilassen. Olivias Brust drückt sich an mich, und ihr schnelles Heben und Senken lässt mich wissen, dass sie von diesem zweiten, noch intensiveren Kuss genauso erregt ist wie ich.
Als die Leute vorbeigehen, höre ich jemanden flüstern: „Heilige Scheiße … das ist Garrett Samuelson.“
Olivia senkt die Stirn auf meine Brust und lacht leise und ich küsse sie schnell auf den Kopf.
„Komm“, murmle ich und drücke die Lippen auf ihr weiches Haar. „Ich bringe dich nach Hause.“
Olivia nickt und zieht sich von mir zurück, lässt die Hand sinken, um meine wieder zu nehmen. Sie schenkt mir ein zittriges Lächeln, und ich weiß, dass das, das ich ihr als Antwort schenke, voller Unsicherheit ist.
Denn wie soll das weitergehen, verdammt?
Vor Olivias Wohnung halte ich an und schalte den Motor aus. Die Stille ist ohrenbetäubend im Vergleich zu unserem Geplänkel auf der Fahrt von Raleigh zurück nach Chapel Hill. Eine lockere, leichte Unterhaltung, weil wir auf keinen Fall über den Kuss sprechen wollten. Die nervöse Anspannung zwischen uns ist spürbar.
Ich habe mehr über Olivias Mutter Maryana erfahren, sie scheint ein wahres Prachtstück zu sein. Olivia sagte, ihre Mutter sei eine Tagträumerin und lebe die Hälfte der Zeit im La-La-Land, aber sie sei die beste Mutter der Welt. Ihre Stimme klang wehmütig, als sie über sie sprach, und ein bisschen traurig … Ich nehme an, das liegt daran, dass sie sie vermisst.
Sie fragte mich nach meiner Familie, und es ist nicht schwer, über sie zu sprechen, denn ich vermisse sie auch sehr. Ich stamme aus einer kleinen Stadt in der Nähe von Minneapolis. Meine Eltern, Randy und Jessica Samuelson, verkörpern alles, was den Mittleren Westen ausmacht. Sie sind freundlich, offen und legen Wert auf traditionelle Familienwerte. Daheim gab es jeden Abend ein tolles Familienessen, weil meine Mutter Hausfrau und eine hervorragende Köchin war und gut mit Geld umgehen konnte. Mein Vater erzählte uns alles über seinen Arbeitstag in einer Fabrik, die kleine Autoteile herstellte, und meine Geschwister und ich berichteten von unserem Schultag. Wir hatten nicht viel, aber das schien nie eine große Rolle zu spielen.
„Wir sind da“, sage ich zögernd und lege die Hand auf den Türgriff, völlig unsicher, wo wir stehen.
„Ja“, stimmt sie leise zu.
Ich steige aus und gehe ums Auto herum, um die Tür zu öffnen. Sie streckt ein langes nacktes Bein heraus und ich schlucke schwer. Bilder von mir, wie ich mit der Zunge über ihre glatte Haut streiche, überfallen mich, und ich schüttle den Kopf. Als ich ihr meine Hand anbiete, nimmt sie sie und lässt sich von mir aus dem Wagen helfen. Ich schließe die Tür und wir gehen die Treppe zu ihrer Wohnung hinauf.
Sie lässt mich kurz los, um in ihrer Handtasche nach dem Schlüssel zu kramen. Nachdem sie die Tür geöffnet hat, wendet sie sich mir zu und fragt: „Willst du auf eine Tasse Kaffee oder so reinkommen?“
Zu meiner Überraschung sage ich: „Ich sollte besser gehen. Ich habe, wie gesagt, morgen früh Training …“
Olivia stürzt sich auf mich, ihre beiden Hände umfassen mein Gesicht. Sie stellt sich auf die Zehenspitzen und zieht mich gleichzeitig zu sich herunter. Ihre Lippen treffen feurig auf meine, und ich hebe die Hände, um meinerseits ihr Gesicht zu umfassen.
Der Kuss ist wie ein Blitz, der mich von innen heraus erleuchtet, und mein ganzer Körper verkrampft sich vor Begierde nach dieser Frau. Ich schiebe sie zurück in ihre Wohnung, wobei sich unsere Hände nur noch verzweifelter aneinanderklammern. Als wir durch die Tür sind, trete ich sie zu, drehe Olivia zu mir herum und stoße sie dagegen. Dorthin, wo unser erster Kuss begonnen hat.
Ich löse meinen Mund von ihrem, neige den Kopf und lasse meine Lippen über ihr Kinn und dann hinunter zu ihrem Hals gleiten. Sie erbebt und ich stöhne wegen ihrer Reaktion.
So unsagbar heiß.