Rohrstock zur Teatime

Erschienen: 08/2019

Genre: Soft-SM / BDSM

Location: England, London

Seitenanzahl: 268


Erhältlich als:
paperback & ebook

ISBN:
Print: 978-3-86495-411-5
ebook: 978-3-86495-412-2

Preis:
Print: 13,90 €[D]
ebook: 6,99 €[D]

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Rohrstock zur Teatime


Inhaltsangabe

Leonard ist der Geschäftsführer des "Dark Paradise", einem  gepflegten BDSM-Resort an der englischen Küste bei Scarborough. Als der Besitzer stirbt und seine Tochter Laura das Resort erbt, muss Leonard befürchten, dass es geschlossen wird. Um das zu verhindern, fährt er nach London um mit Laura zu reden, doch die stellt sich stur wie ein alter Esel.

Laura arbeitet als Kellnerin in einem Londoner Touristencafe. Von ihrem Erzeuger weiß sie nur, dass er ein mieser Zuhälter ist, der einen als Urlaubsresort getarnten Sexclub betreibt, in dem Frauen ausgebeutet werden. Als er stirbt, ist sie die Erbin des Clubs, darf allerdings laut Testament erst verkaufen, nachdem sie einige Wochen lang darin gewohnt hat. Empört lehnt sie das Erbe ab.

Doch als ihr gewalttätiger Verlobter Colin sie verprügelt, ist das "Dark Paradise" der einzige Ort, an dem sie sich vor ihm verstecken kann. Dumm nur, dass Leonard sie dort mit seinen dunklen Versprechungen immer mehr durcheinanderbringt und nie geahnte Bedürfnisse weckt ...

Über die Autorin

Sara-Maria Lukas (alias Sabine Bruns) war gebürtige Bremerin und lebte mit ihrem Partner und diversen Vierbeinern in einem winzigen Dorf zwischen Hamburg und Bremen. Die Verbundenheit zur Natur, sowie die Liebe zum Meer und der norddeutschen Lebensart bestimmten ihren Alltag...

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Leseprobe

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Fasziniert betrachtete Leo die Tochter des Mannes, der ihn wie einen Sohn bei sich aufgenommen hatte. Sie hatte kaum noch Ähnlichkeit mit dem Kind auf dem Foto, das seit so vielen Jahren auf Magnus’ Schreibtisch stand; dafür ähnelten ihre Gesichtszüge nun in kaum wahrnehmbaren Nuancen denen ihres Vaters. Das Rundliche war aus ihrem Gesicht verschwunden, es wirkte schmaler. Ausdrucksvolle Augen, hohe Wangenknochen und das spitze Kinn verliehen ihr die Attraktivität einer schönen jungen Frau. Doch die kleinen Fältchen in den Augenwinkeln und der harte Ausdruck um ihren Mund herum verrieten ihm, dass sie nicht nur angenehme Lebenserfahrungen...

...gemacht hatte. Das Braun ihrer Augen erinnerte an Kastanien, und das schulterlange Haar schimmerte nicht mehr so hell wie auf dem Bild, sondern in einem Ton irgendwo zwischen dunkelblond und haselnussbraun.
Sie runzelte die Stirn und machte eine unwillige Kopfbewegung, genau wie Magnus es immer getan hatte, wenn sich ein Gast abfällig über eine Sub geäußert oder jemand eine Angestellte des Clubs wie eine billige Nutte behandelt hatte.
Laura war unübersehbar Magnus’ Fleisch und Blut, keine Frage. Diese Erkenntnis brachte Leo für einen Moment aus dem Konzept.
„Was ist?“, fuhr sie ihn an. „Habe ich einen Fleck auf der Bluse oder warum starren Sie mich so an?“
„Entschuldigung. Es ist nur … Sie sind ihm sehr ähnlich. Das habe ich nicht erwartet.“ Er schluckte entschlossen den Kloß im Hals hinunter, der sich da plötzlich gebildet hatte. „Sorry. Tut mir leid. Der Tod Ihres Vaters ist immer noch schwer zu ertragen.“
„Hören Sie“, Laura richtete sich auf und faltete die Hände auf dem Tisch, „Herr Wü… äh … Wys…“
„Bitte nennen Sie mich Leonard oder einfach Leo.“
Sie schüttelte unwillig den Kopf und starrte auf ihre Finger. „Ich habe meinen Vater seit zwanzig Jahren nicht gesehen. Ich hatte nichts mit ihm zu tun, ich erinnere mich kaum an ihn. Ich wüsste nicht, was es zwischen uns zu besprechen gäbe.“
„Ihr Vater und ich waren nicht nur Freunde, sondern auch Geschäftspartner. Und da Sie seine Erbin sind, sind wir nun Geschäftspartner. Ich war dabei, als ihr Vater das Testament aufgesetzt hat. Ich weiß, was drinsteht und was er sich gewünscht hat, und darüber möchte ich mit Ihnen sprechen.“
„Ich will damit nichts zu tun haben, ich werde das Erbe ablehnen.“ Sie wollte aufspringen, doch Leo packte ihren Unterarm. „Warte.“
Plötzlich war er sauer. Stinksauer. Sie war eine Frau, aber sie benahm sich wie ein verzogenes Kind, und so würde er sie ab sofort auch behandeln. Magnus hatte sich sein Leben lang voller Trauer nach seiner Tochter gesehnt. Immer wieder hatte er von ihr geredet, nie die Hoffnung aufgegeben, dass sie sich doch noch versöhnen würden. Doch sie hatte in all den Jahren nicht einen Brief ihres Vaters beantwortet. Trotzdem hatte er ihr vererbt, woran sein Herz gehangen hatte, und diese arrogante Göre wollte nicht mal ein paar Minuten Zeit opfern, um darüber zu reden?
Laura starrte auf Leos Hand, die ihren Arm umklammert hielt, und kniff die Lippen so fest zusammen, dass sie eine dünne Linie bildeten.
„Du wirst nicht gehen, bevor wir nicht miteinander geredet haben. Wenigstens das muss doch möglich sein.“
Eine Sekunde lang dachte er, sie würde versuchen, sich loszureißen, oder um Hilfe schreien, doch sie verharrte stocksteif.
Wütend funkelte er sie an. „Ich weiß nicht, was zu der Entfremdung zwischen Magnus und dir geführt hat, aber ich weiß, dass er sich sein Leben lang um das Wohlergehen seiner Tochter gesorgt hat. Du bist es ihm, verdammt noch mal, schuldig, mir wenigstens zuzuhören. Kapiert?“
Sie rührte sich nicht.
„Sieh mich an!“
Ihr Kopf zuckte hoch und mit gnadenloser Härte starrte er in ihr Gesicht.
Ihre Unterlippe bebte und ihr Brustkorb hob und senkte sich hektisch.
Leonard beugte sich vor. „Ob du kapiert hast, was ich gesagt habe?“
„Ja“, flüsterte sie heiser.
„Gut.“
Ihre Schultern sackten herab, sie atmete zitternd aus und ihre Brustwarzen bohrten sich durch den Stoff ihrer weißen Bluse und des darunter durchschimmernden BHs. Wow. Sie reagierte auf ihn. War Laura Populowski etwa devot? Ihre Mimik und ihr Körper sprachen eine ziemlich deutliche Sprache. Die Erkenntnis ließ einen Schwall Wärme durch seinen Brustkorb wirbeln, was so unerwartet passierte, dass es ihn vollends aus dem Konzept brachte. Fuck! Was war denn jetzt mit ihm los?
Entschlossen konzentrierte er sich auf sein Anliegen. Er ließ sie los und atmete tief durch. „Entschuldung. Wie schon gesagt, sein Tod hat uns sehr getroffen. Bitte.“ Er wies in Richtung des freien Stuhls. „Es wird nicht lange dauern, okay?“

Lauras Herz donnerte so hart gegen die Rippen, dass sie glaubte, er müsste es hören. Ihre Haut kribbelte dort, wo er sie mit festem Griff gepackt hatte. Er war eindeutig sauer, obwohl er nun wieder beherrschte Ruhe ausstrahlte. Er hatte ihr rüde einen Befehl erteilt, und anstatt sich empört zur Wehr zu setzen, hatte sie gehorcht. Sie war gefangen, von seinem Blick, von seiner Aura. Sie konnte nicht anders, als zu gehorchen, nein, sie wollte ihm gehorchen. Das fühlte sich auf eine seltsame, surreale Weise so an, als hätte er magnetische Kräfte und würde sie damit zu sich hinziehen. Das war bescheuert! Völlig falsch! Seine Ausstrahlung erregte sie. In ihrer Klit pulsierte es und warme Feuchtigkeit durchnässte ihren Slip.
Fassungslos, verwirrt und benommen saß sie da und kniff die Oberschenkel zusammen.
„Du darfst das Erbe nicht einfach ablehnen.“
Seine Stimme, jetzt wieder ruhig und tief vibrierend, drang durch das Gefühlschaos in ihren Verstand. „Warum nicht?“
Er antwortete nicht, und sie wagte es, ihn anzusehen.
Er runzelte die Stirn. „Weißt du überhaupt, was du erbst?“
„Ich weiß, was er besaß, und will nichts davon.“
Ein Stuhl wurde geräuschvoll zur Seite geschoben und jemand blieb am Tisch stehen. „Du erbst etwas?“
Ihr Blick zuckte in Richtung der Stimme. Colin. Verdammt!
„Ich warte seit zehn Minuten im Auto. Wo bleibst du?“
Sonst war er es immer, der sie warten ließ. Warum war er ausgerechnet heute pünktlich? So ein Mist! Er sollte doch nie von dem blöden Testament erfahren! Sie sah zu ihm auf, doch er war damit beschäftigt, den Mann, der seiner Verlobten gegenübersaß, aus zusammengekniffenen Augen zu mustern.
Sie räusperte sich und legte ihre Hand auf seinen Arm. „Entschuldige, ich wurde aufgehalten.“
Sie wandte sich wieder Leonard zu. „Das ist mein Verlobter Colin Waterland. Das ist … äh … Herr …“
„Leonard Wyszman“, half er ihr. „Ich war ein Freund von Lauras Vater.“
Colins Stirn zog sich zusammen. „War? Heißt das, der Alte hat frühzeitig den Löffel abgegeben?“
„Er ist vor zwei Wochen an Krebs gestorben.“
„Ach nee.“ Er drehte sich Laura zu. „Davon hast du ja gar nichts erzählt, Sweetheart?“
„Es ist nicht wichtig.“
Colin beachtete ihre Antwort nicht, sondern wandte sich schon wieder diesem Leonard Wieauchimmer zu. „Und was wollen Sie jetzt von uns? Hat der Knabe Schulden hinterlassen, die seine Tochter bezahlen soll, oder warum tauchen Sie hier auf?“

Was für ein Arsch war das denn? Leo musste alle Kraft zusammennehmen, um sich zu beherrschen. Typen wie diesen Colin kannte er zur Genüge, und er mochte sie nicht. Er sah mit seinem Seitenscheitel-Standard-Kurzhaarschnitt und der randlosen Brille wie ein Bürotyp auf den unteren Stufen der Karriereleiter aus. Er bildete sich garantiert ein, Laura müsste dankbar sein, dass er sich dazu herabließ, mit ihr ins Bett zu steigen. Der Knabe gehörte zu der Sorte Männer, die Dominanz mit Machogehabe und Egoismus verwechselten und Frauen unterdrückten, um ihr eigenes Ego zu stärken. Er sprach in einem Ton mit ihr, der nicht nur unhöflich, sondern unter aller Sau war.
Bevor Leo die passende Antwort loswerden konnte, öffnete Laura den Mund. „Ich hatte zu meinem Vater keinen Kontakt und will nichts, was ihm gehörte.“
Klobrillen-Colin zog sich einen Stuhl zurück und setzte sich mit an den Tisch. „Habe ich das gerade richtig verstanden? Es gibt ein Erbe, das nicht aus Schulden besteht?“ Er legte den Arm über Lauras Stuhllehne und zupfte an ihren Haaren. „Das kannst du doch nicht einfach ablehnen, Mäuschen.“
„Es ist für uns nicht wichtig.“
„Meinst du nicht, dass wir das gemeinsam entscheiden sollten?“ Er wendete sich Leo zu. „Was hat der Knabe denn hinterlassen?“
„Eine Hotelanlage.“
„Wow.“
Laura schüttelte den Kopf. „Es ist ein mieser Sexclub und ich will ihn nicht.“
Fuck! So hatte sich Leonard das Gespräch mit Magnus’ Tochter nicht vorgestellt. Diesem Typen glitzerten bereits die Dollarzeichen in den Pupillen. Was für ein Riesenarsch.
Er atmete tief durch, konzentrierte sich auf Laura und darauf, wieder Distanz aufzubauen.
„Bitte, Laura, warten Sie die Testamentseröffnung morgen ab, und lassen Sie uns dann in Ruhe reden, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Es geht um Arbeitsplätze, um viel Geld und um das Lebenswerk Ihres Vaters, an dem er sehr gehangen hat, und … er hat auch an Ihnen sehr gehangen.“
Klobrille lehnte sich vor. „Morgen ist Testamentseröffnung? Und das hast du mir verschwiegen?“
„Weil es bedeutungslos ist“, fauchte Laura und sprang auf. „Ich will jetzt gehen.“

„Na, hast du was erreicht?“
„Nein.“ Leo setzte sich auf den Rand des Hotelbettes, wechselte das Handy ans andere Ohr und rieb sich die kurzen Barthaare am Kinn. „Sie ist mit einer Klobrille verlobt, die den großen Reichtum wittert. Ich habe alles falsch gemacht.“
Niklas gluckste. „Mit was ist sie verlobt?“
Leo stöhnte. „Mit einem Colin. C … O … L wie Klo, mit Schlips, Brille und einem Haufen stinkender, klebriger Arroganz unterm Rand.“
„Mist.“
„Ich habe sie aus Versehen geduzt und später wieder gesiezt. Sie muss denken, ich bin bescheuert.“ Er warf einen verzweifelten Blick zur Zimmerdecke. „Und dann habe ich auch noch blöderweise in seiner Gegenwart das Testament erwähnt, von dem er anscheinend gar nichts wusste.“
„Er ist ihr Verlobter und sie hat ihm nichts von dem Erbe erzählt?“
„Japp.“
„Das ist seltsam.“
„Stimmt.“
„Und wie ist sie so? Hat sie Ähnlichkeit mit Magnus?“
Vor Leos innerem Auge tauchte das Bild von Laura auf, und er sah die Geste der Unzufriedenheit, die ihn so sehr an ihren Vater erinnert hatte. Er räusperte sich. „Ja, sie ist ihm ähnlich, und sie hasst ihn.“
„Hat sie erzählt, warum?“
„Nein, wir haben kaum geredet. Das war in Anwesenheit dieses Egomanen nicht möglich. Ich hoffe, dass sie morgen zur Testamentseröffnung ohne die Klobrille kommt und ich mich anschließend in Ruhe mit ihr unterhalten kann.“

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