Schmutzig, heiß, verdorben: Im „The Wicked Horse“ geschehen Dinge, die du dir in deinen kühnsten Träumen nicht ausmalen könntest. Komm rein! Woolf Jennings lässt auch deine wildesten Fantasien Wirklichkeit werden …
Woolfs Leben ist eine Täuschung : Eine verführerische Mischung aus Multimillionär und höllisch heißem Rancher aus Wyoming. Die, die glauben, ihn zu kennen, bewundern seine Fähigkeiten als CEO des Rinder- und Ölimperiums seiner Familie. Doch nur wenige Auserwählte wissen, was der wahre Auslöser des gierigen Glitzerns in seinen blauen Augen ist – denn nur sie wissen, dass er am Fuße der Teton Mountain Bergkette einen privaten Sexclub mit dem Namen „The Wicked Horse“ eröffnet hat.
Callie Hayes ist nach Wyoming zurückgekehrt, und freut sich darauf, ihr Leben neu zu beginnen. Woolf ist der Mann, dem sie einst leichtsinnigerweise ihre Jungfräulichkeit angeboten und die er geradewegs abgelehnt hat.
Nun jedoch erkennt Woolf, dass Callie in jeder Hinsicht erwachsen geworden ist und obendrein eine leidenschaftliche Seite hat, die ihn ebenso verwirrt, wie sie ihn anzieht. Callies verruchte Wünsche und ihr süßes Herz gehen ihm unter die Haut, sodass er alles infrage stellt, was ihn bisher ausgemacht hat ...
Ein Western Romance-Roman der New York Times- und USA Today-Bestsellerautorin Sawyer Bennett - übersetzt von der Erfolgsautorin Linda Mignani!
Seit ihrem Debütroman im Jahr 2013 hat Sawyer Bennett zahlreiche Bücher von New Adult bis Erotic Romance veröffentlicht und es wiederholt auf die Bestsellerlisten der New York Times und USA Today geschafft.
Sawyer nutzt ihre Erfahrungen als ehemalige Strafverteidigerin in...
In der Minute, als ich meine Bürotür öffne, fallen mich der Krach und die Gerüche an. Luke Bryans Country Girl plärrt aus den Lautsprechern und Dutzende von Stiefeln prallen vibrierend auf den Holzboden, während sie einen Line Dance tanzen. Das Gelächter von Betrunkenen und Stimmen, die versuchen, die laute Musik zu übertönen, schallen zu mir. Ich rieche verschüttetes Bier und die auf dem Boden verteilten Sägespäne sowie einen Hauch von billigem Eau de Cologne. Ahhh! Es ist genau so, wie ich mir das Wicked Horse vorgestellt habe.
Ich ziehe die Bürotür hinter mir zu, drehe mich um...
...und bediene das Panel der Alarmanlage, das an der Wand neben der Tür angebracht ist. Nur Bridger und ich kennen das Passwort, um hineinzukommen. Als ich an der Hauptbar angekommen bin, klappe ich die Absperrung zum Tresenbereich hoch und laufe an ein paar Barkeepern vorbei, die versuchen, den Durst der lautstarken Menge zu stillen. Ich weiche meinen weiblichen Barkeepern aus, die enge schwarze T-Shirts mit dem Wicked-Horse-Logo auf der Vorderseite und Jeansshorts tragen, bei denen unten gerade so eben die Kurven ihrer Arschbacken herausschauen. Tatsächlich habe ich bei einigen Mädchen bereits viel mehr als nur die Andeutung ihrer Hintern gesehen. Die männlichen Barkeeper tragen auch enge schwarze T-Shirts, und um ehrlich zu sein, die meisten von ihnen wurden nicht für ihren Grips, sondern wegen ihrer Körper angeheuert. Das hat durchaus seinen Grund, da ich weiß, dass Frauen genauso gerne gaffen, wie Männer es tun. Mein Ziel ist es, jeden zufriedenzustellen. Jeder hinter der Bar trägt maßangefertigte Cowboystiefel mit den unverkennbaren neonblauen Sporen auf der Rückseite. Wenn sie sich alle auf die Theke stellen, um zu tanzen, und ja, das habe ich von Coyote Ugly, ist das ein ganz schönes Spektakel.
Ich gehe zu Ted, meinem leitenden Barkeeper, und reiche ihm ein Bündel zusammengetackerter Papiere, die ich in der Hand halte. „Hier ist die neue Preisliste unseres Bierlieferanten. Schmeiß die alte weg. Du wirst sehen, dass der Preis günstiger wird, sobald wir mehr als zehn Kisten einer Marke bestellen. Also stell sicher, dass wir beim Auffüllen des Lagerbestands mindestens zehn ordern.“
„Aber wir haben nicht genügend Platz, um so viel Bier zu lagern“, sagt er, als er die Listen nimmt.
„Das weiß ich“, antworte ich, als ich meinen Stetson abnehme und mit den Fingern kurz durch meine Haare fahre, bevor ich ihn wieder aufsetze. „Du kannst den Lagerraum vom Silo für die Überkapazitäten benutzen.“
„Klar, Boss.“
Ich nicke ihm zu, ehe ich mich umdrehe, um zu gehen. Ted ist einer der wenigen Angestellten des Hauptclubs, der über den Fantasy Sex Club im Wicked Horse Bescheid weiß. Er kann nicht nur harte Drinks einschütten, sondern hat auch einen zwanzig Zentimeter langen Schwanz, den die Damen über alles lieben. Er ist der Star der Fantasie, die ich „Der Penis meines Gatten ist zu klein und ich möchte wissen, wie es sich anfühlt, mit einem echten Mann zusammen zu sein“ nenne.
Sobald ich eine derartige Anfrage bekomme, muss ich ein Augenrollen unterdrücken, denn jeder Kerl, der im Schlafzimmer etwas auf sich hält, kann eine Frau, unabhängig von der Größe seines Gliedes, dazu bringen, dass sie lange und hart kommt. Obwohl ich zum Glück mit einem langen, dicken Schwanz gesegnet bin, erledige ich manche meiner besten Jobs mit dem Mund.
Mein Blick richtet sich auf die Tanzfläche, die mit Feierwütigen vollgepackt ist. Der größte Anteil der Menge ist von jüngerer Natur, Anfang bis Mitte zwanzig, und lediglich eine Begleiterscheinung des Tourismus. Wir haben Frühsommer und wahrscheinlich sind fünfzig Prozent der Gäste entweder Touristen oder Bewohner, die nur monatsweise hier leben, um die Feriengäste zum Beispiel beim Angeln zu beaufsichtigen oder ihnen Wildwasser-Rafting beizubringen. Die andere Hälfte sind Ortsansässige, obwohl das in Wyoming bedeutet, dass sie mindestens eine Stunde Anfahrt mit dem Auto in Kauf nehmen müssen, um hierher zu gelangen.
Dieser Teil der Ranch liegt nicht weit vom Highway entfernt, der in östlicher Richtung aus Jackson führt. Dennoch sind es von meinem Haus aus, das sich exakt in der Mitte des Double-J-Landes befindet, noch gut vierzig Minuten Fahrtzeit.
„Ganz genau“, höre ich die sexy heisere Stimme von Angel über das Soundsystem. Wegen dieser Stimme habe ich die ortsansässige DJane vor über einem Jahr angeheuert. Ich schwöre, dass sie die Fähigkeit hat, Männer allein mit ihr kommen zu lassen. „Kommt her, damit ihr einen Platz in der vordersten Reihe ergattert. Denn unser wöchentlicher Wet-T-Shirt-Wettbewerb beginnt gleich. Aber lasst uns erst die Teilnehmerinnen kennenlernen.“
Mein Blick richtet sich kurz auf die Theke an der hinteren Wand des Clubs. Sieben Frauen stehen auf ihr, die alle enge weiße T-Shirts anhaben. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass sie superdünn sind, da ich sie gekauft habe. Es gibt nichts Besseres als einen Wet-T-Shirt-Wettbewerb, um die Stimmung der Gäste anzuheizen.
Als ich den Thekenbereich verlasse, umfassen zwei warme, zierliche Hände von hinten meine Hüften. Ich drehe den Kopf und meine Mundwinkel heben sich zu einem Lächeln. Carlie Payton grinst zurück, mit vollen, roten Lippen, langen goldblonden Haaren und einem Shirt, das so tief ausgeschnitten ist, dass ich mich der Gefahr aussetze hineinzufallen, um anschließend in ihrem Ausschnitt zu ertrinken. Sie läuft um mich herum und bleibt vor mir stehen, wobei sie eine Hand auf meiner Hüfte lässt. Die andere zieht spielerisch an meiner Gürtelschnalle. Ihr Daumen streift über die Oberfläche des eingravierten Zinndesigns, das zwar einzigartig, aber nicht so ungewöhnlich ist. Runder Kreis mit einem anderen Kreis in der Mitte. Acht Speichen. Sieben Abtrennungen.
Silo.
Dort, wo all unsere Fantasien wahr werden.
Alle Mitglieder des Sexclubbereiches des Wicked Horse tragen dieses Design in irgendeiner Form. Manchmal als Gürtelschnalle, als Schmuckstück – und ein paar unserer hingebungsvollsten Mitglieder haben sich das Logo sogar auf ihre Körper stechen lassen. Auf diese Weise können sich die Mitglieder des Clubs erkennen, wenn sie sich im Nachtclubbereich aufhalten. Kinky veranlagte Paare können sich so leichter verabreden und sich ins Silo zurückziehen oder in eine der privaten Blockhütten. Carlie hat ein Paar Silberohrringe mit dem Logo des Silos, die an ihren Ohrläppchen hängen. Sie ist ein sehr aktives Mitglied, das entweder in den meisten Nächten gefickt wird oder Blowjobs verteilt. Zuerst habe ich sie in einem Sexclub in Driggs, Idaho, getroffen, den ich damals öfters besucht habe, und dann folgte sie mir auf die Wyoming-Seite der Tetons und ist seitdem hiergeblieben.
Auf jeden Fall ist sie einer meiner Lieblinge.
„Hey, Süßer“, sagt sie gedehnt und rutscht mit ihren Fingerspitzen unter den Rand meines Gürtels. „Möchtest du spielen?“
Hmmm. Mal sehen. Meine Arbeit für die Nacht ist erledigt. Ich war seit vier Tagen mit niemandem im Bett, weil ich verflucht beschäftigt damit gewesen bin, sowohl bei JennCo als auch im Wicked Horse meinen Verpflichtungen gerecht zu werden. Und Carlie saugt Schwänze wie ein Staubsauger. Ich beginne, hart zu werden, sobald ich nur daran denke.
Am Rande höre ich Angel, wie sie jede Teilnehmerin dazu auffordert, sich kurz der Meute vorzustellen, die sich gerade im rückwärtigen Teil der Bar drängelt, um einen Blick auf nasse Brüste und steife Nippel zu erhaschen. Mit einer Hand umfasse ich Carlies schlanken Hals und presse meinen Daumen genau unter ihr Kinn. Ihre Augen trüben sich mit Lust, weil sie auf Würgespiele steht. Das ist jedoch nicht mein Ding, aber ich kenne jemanden, der ihr diese Fantasie erfüllen kann. Über ihren Kopf hinweg nicke ich Bridger zu, der lässig an der hinteren Wand lehnt. Er ist so groß, dass ich ihn sogar mit der überfüllten Tanzfläche zwischen uns problemlos ausmachen kann. Er ist gerade mal etwas über fünf Zentimeter größer als ich, aber fuck … er sieht wie ein verdammter Riese aus.
„Möchtest du, dass Bridger mit uns spielt?“, frage ich und drücke leicht ihren Hals.
Sie stöhnt als Erwiderung, jedoch kann ich das wegen der Musik nicht hören. Vielmehr spüre ich es in ihrer Kehle, die von meiner Handfläche umschlossen wird. Ich werte das als Zustimmung.
Bridger scheint zu ahnen, dass wir über ihn reden, da er meinen Blick sucht. Kurz schaut er zu Carlie, die vor mir steht, und sein Lächeln wird versaut. Ich wusste, dass er dabei ist.
Während Bridger sich von der Wand abstößt und sich durch das Gedränge der Tänzer windet, beuge ich mich runter, bis meine Lippen an Carlies Ohr sind. „Bridger hatte ihn letztes Mal. Heute Nacht gehört dein Arsch mir.“
Sie erschauert bei dem Gedanken. Carlie liebt es, von beiden Seiten genommen zu werden, ebenso wie ich.
In dieser Hinsicht bin ich verdorben.
Sobald Bridger uns erreicht, stellt er sich hinter Carlie und presst sich an sie. Ich kenne meinen Freund gut genug, um zu wissen, dass er bereits bei der Vorstellung hart wird, dass wir sie beide zur selben Zeit nehmen. Ich kann die Male gar nicht mehr zählen, an denen wir das, seit dem College, mit einer Frau gemacht haben. Zudem kann ich aufrichtig behaupten, dass es nie langweilig wird.
Carlie ist viel kleiner, sodass ich ihm direkt in die Augen sehen kann, als wir die Details besprechen.
„Silo?“, fragt er.
„Neee. Lass uns einfach ins Büro gehen.“ Das ist näher und außerdem … vor ein paar Wochen haben Bridger und ich die neue Bedienung Stephanie dort bespaßt. Bridger hat sich mit seinem nackten Arsch auf die Kante unseres Schreibtisches gesetzt, während seine langen starken Beine ihn spielend leicht gestützt haben. Ich habe nicht mehr getan, als Stephanie rittlings auf seinen Schoß zu setzen und mich hinter sie zu stellen. Der Winkel war einfach verfickt perfekt.
Doppeldeutigkeiten sind natürlich rein zufällig.
Bridger nickt und nimmt Carlies Hand, zieht sie von mir weg, in Richtung des kurzen Korridors, der auf unser Büro zuführt. Carlie wiederum nimmt meine Hand, und ich beginne, ihnen zu folgen.
„Und was ist mit dir, Honey?“, Angels rauchige Stimme hallt durch die Lautsprecher. Ich kann sie mir gut vorstellen, wie sie auf der Theke steht, mit ihren feurigen roten Haaren, die bis zu ihrem Hintern reichen, und der Teilnehmerin das Mikrofon an den Mund hält. Ich habe oft darüber nachgedacht, Angel zu vögeln, sie ist allerdings eine Domina, und es tut mir leid, aber ich muss derjenige sein, der Kontrolle ausübt. Ich unterwerfe mich niemandem, daher ist es nie passiert.
Gerade als Bridger den Flur betritt, stellen sich mir die Nackenhaare auf, da ich die süßeste Stimme höre, die ich niemals vergessen konnte und die mich immer wieder mal in meinen Träumen verfolgt.
„Hi, mein Name ist Callie. Ich bin gerade neunundzwanzig geworden und oh Mann, ich bin höllisch nervös. Allerdings bin ich beschwipst genug, um es zu überwinden. Lasst uns loslegen!“
Ich höre den widerhallenden Chor, als hundert betrunkene Kerle ihre Zustimmung brüllen. Ich lasse Carlies Hand los, wirble herum, und mein Blick richtet sich genau auf die Frau, die neben Angel auf der Theke steht.
Groß und schlank mit schokoladenbraunem Haar, welches sie anscheinend in einem geflochtenen Zopf trägt, der ihren Rücken herabhängt. Früher waren sie wirklich lang, aber dazu kann ich im Moment nicht viel sagen. Sogar in der abgedunkelten Atmosphäre der Bar erkenne ich das Leuchten ihrer hellgrünen Augen, als sie auf die Menge starrt, wobei sie ihre Hände aus Nervosität in die Taschen eines winzigen Jeansrocks gesteckt hat. Obwohl ich sie nicht sehen kann, kann ich die Sommersprossen erahnen, die ihre perfekt geformte Nase und hohen Wangenknochen zieren.
Es ist Ewigkeiten her, seit ich sie das letzte Mal gesehen habe. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber verflucht, sie ist noch schöner, als ich sie in Erinnerung habe. Ich denke nicht einmal nach, stattdessen bahne ich mir den Weg direkt über die Tanzfläche auf die rückwärtige Theke zu. Sich zwischen den Tänzern durchzuschieben, ist ziemlich einfach, aber um die massive Wand aus Männern, die alle erwartungsvoll nach oben schauen, zu durchbrechen, muss ich ein wenig rauer werden.
Und genau in dieser Minute schweift Callies aufgeregter Blick über die Menge, über mich und rammt dann in Schock auf mich zurück. Diese vollen Lippen teilen sich erstaunt und mein Zorn kocht über. Als ich vor der Theke stehe, halte ich meine Hand hoch, während ich sie wütend anstarre, sie dazu auffordere, runterzukommen.
„Was zur Hölle glaubst du eigentlich, was du da machst?“
Es überrascht mich, dass sie ihre Hand aus der Tasche nimmt und mir zögerlich entgegenstreckt. Doch dann besinnt sie sich mit einem entschlossenen Glitzern in den Augen eines Besseren. Stattdessen fasst sie nach oben, packt den Saum des T-Shirts, zieht es zwischen ihre Brüste, schlingt ihn um den Ausschnitt und greift darunter, um ihn nach unten zu ziehen, bis sie eine Art Bustier erschaffen hat. Das schiebt ihre Brüste nach oben und verschafft eine atemberaubende Aussicht auf ihren flachen Bauch sowie ihre sanft geschwungenen Hüften, an denen der Jeansstoff ihres Rockes gefährlich tief hängt.
Meine Wut lodert zur selben Zeit auf, wie das Blut in meinen Unterleib rauscht, sodass ich schockierend hart werde. Gott … Ich glaube, seit der Teenagerzeit habe ich nicht mehr auf diese Weise auf eine Frau reagiert. Sie grinst gerade selbstgefällig auf mich runter, als ich Angel sagen höre: „Okay, Männer. Besorgt es den Mädchen.“
Sekt und Bier besprühen die Girls, und da ich am Rand der Theke stehe, bekomme auch ich eine volle Ladung ab. Mein scheiß Hut wird ruiniert, dennoch nehme ich nicht den Blick von Callie, als sie eine Ladung zielgerichtet auf den Brustkorb abbekommt. Auf der Stelle scheint der dünne, weiße Stoff zu verschwinden, und alles, worauf ich mich konzentrieren kann, sind ihre perfekt gerundeten Brüste mit den harten Nippeln.
Ich reiße meinen Blick von ihrer Brust los und richte ihn nach oben, um zu sehen, dass sie grinsend die Menge betrachtet. Dann schaut sie nach rechts zu den anderen Mädchen, die jetzt zu Miranda Lamberts Somethin’ Bad tanzen, und sie fängt an, das Gleiche zu machen. Verflucht noch mal! Diese erstaunlichen Titten hüpfen herum, und ich schwöre, dass meine Sicht durch einen roten Wutschleier getrübt wird.
Als ein neben mir stehender Mann, der ganz eindeutig ein Tourist ist, Callies Cowgirlstiefel packt, schubse ich ihn grob weg. Er wirkt, als wollte er sich auf mich stürzen, aber ein Blick auf den mörderischen Ausdruck in meinem Gesicht und er hält seine Hände beschwichtigend hoch.
Ich schaue nach oben und sehe, dass Callie auf mich niederstarrt. Für einen Augenblick sieht sie mich genauso wie vor all den Jahren an, als sie mir ihre Unschuld angeboten hat.
„Fuck“, murmle ich und ich umfasse die Rückseiten ihrer Knie. Ein harter Ruck und ihr Körper fliegt nach vorn. Meine Hände schnellen nach oben und fangen sie ab, indem ich ihren Arsch stütze, und sie landet über meiner Schulter. Ich drehe mich hastig herum, und ich glaube, einer ihrer Stiefel trifft den Kopf von irgendjemandem. Aber das interessiert mich einen Scheißdreck. Ich marschiere geradewegs über die Tanzfläche, und die Tanzenden beeilen sich, mir Platz zu machen. Callie startet einen halbherzigen Versuch, mir mit ihren Fäusten auf den Rücken zu hämmern. Das beantworte ich, indem ich ihr fest auf den Arsch schlage. Das bringt sie zur Vernunft. Bis ich mein Büro erreiche und das Passwort einhämmere, liegt sie ruhig über meiner Schulter.
Ich stoße die Tür auf, gehe rein und bemerke sofort Carlie, die gerade Bridger den Schwanz lutscht. Er wirft mir einen erstaunten Blick zu, als er bemerkt, dass ich eine Frau trage, aber ich trete bereits den Rückzug an und ziehe die Tür hinter mir zu.
Scheiße! Was für ein Chaos.
Ich beuge mich runter und stelle Callie sanft auf den Boden. Als ihre Stiefel auf das Holz treffen, neigt sie den Kopf nach hinten und ihre Augen sprühen vor Wut.
„Was zur Hölle glaubst du eigentlich, was du da tust, Woolf Jennings?“
Ich antworte ihr nicht und packe stattdessen ihre Hand. Ich ziehe sie hinter mir her durch den Club, auf die Eingangstüren zu. Sie begeht den Fehler, meinen Griff sprengen zu wollen, doch ich fasse nur stärker zu. Sobald wir den Schotterparkplatz erreichen, laufe ich nach rechts, auf meinen Range Rover zu, der auf einem der beiden reservierten Plätze an der Seite des Gebäudes steht. Der andere ist für Bridger und seine funkelnde rote Corvette. Meine Schritte sind ausgreifend, sodass Callie rennen muss, um mit mir mitzuhalten.
„Lass. Mich. Los“, brüllt Callie beinahe, und sie zieht so hart an ihrer Hand, dass sie sich von mir losreißt.
Ich drehe mich um, um sie anzusehen. Sie hat beide Hände in die Hüften gestemmt. „Was gibt dir deiner Meinung nach das Recht, mich von der Bar zu ziehen?“
Gott, sie ist so verflucht wunderschön. Gemächlich wandert mein Blick zu ihren Brüsten, die in jeder Hinsicht nackt unter dem nassen Stoff sind, und daher ist nichts der Vorstellungskraft überlassen. Anerkennend lecke ich meine Unterlippe, als ich mir vorstelle, wie es wäre, jetzt einen dieser Nippel sanft in meinen Mund zu saugen. Ich stelle sicher, dass sie weiß, was ich gerade denke, hoffend, dass sie den lüsternen Glanz in meinen Augen bemerkt, als ich sie wieder ansehe.
Sie deutet meinen Blick genau richtig, falls die Art, wie sie ihre Lippen leicht öffnet und ihre Lider halb geschlossen sind, Hinweise sind.
„Weil …“, sage ich geduldig, als ich nach vorn schreite, „… ich nicht glaube, dass die Tochter von Gouverneur Hayes dem ganzen Staat von Wyoming ihre Titten zeigen sollte.“
Callie
Sofort bedecke ich mit den Händen meine Brüste. Ich kann fühlen, wie hart meine Nippel gegen meine Handflächen pressen. Und meine Haut kribbelt von der Art und Weise, wie Woolf mich beobachtet.
Er ist wie ein echter Wolf.
Raubtierhaft und gefährlich.
So ist er von Anfang an gewesen. Oder so hat es zumindest ständig gewirkt.
Er ist ein großer Mann, aber das hat mich schon immer erregt, anstatt mich zu ängstigen. Obwohl er lediglich Jeans, ein schwarzes T-Shirt und darüber ein dunkles kariertes Hemd trägt, würde er jedes Model auf den Laufstegen von Paris beschämen.
„Du hast kein Mitspracherecht bei dem, was ich tue.“ Ich hoffe, dass meine Stimme ruhig erscheint.
„Die Bar dahinten gehört mir, und ich habe jedes Recht dazu, dich vor die Tür zu setzen“, knurrt er und deutet mit dem Daumen auf das hinter ihm liegende Gebäude.
Mein Blick huscht über seine Schulter, zu der Vorderseite der Bar, direkt auf das ovale Neonschild mit der diagonalen blauen Aufschrift Wicked Horse. Mit zusammengekniffenen Augen starre ich ihn an. „Deine Bar?“
„Meine“, grollt er. Dann packt er meinen Ellbogen und zerrt mich Richtung eines schwarzen Range Rovers. „Und meine Firmenpolitik besagt, dass die Tochter des Gouverneurs nicht in meine Bar darf. Du solltest besser zu Gott beten, dass er niemals Wind davon bekommt.“
Ich schlage die Absätze meiner Stiefel in den Schotter und versuche, meinen Arm loszureißen, doch er hat einen festen Griff. Das stoppt jedoch weder meinen Widerstand noch meine Skepsis. „Warum, verfickt noch mal, sollte ein Jennings seine Zeit in einer Spelunke mitten im Nirgendwo verschwenden?“
Woolf bleibt abrupt stehen und wirbelt mich herum. „Seit wann benutzt du Wörter wie ‚verfickt‘, Callie? Als wir aufgewachsen sind, hast du mir früher einen Klaps gegeben, wenn ich bloß das Wort ‚verdammt‘ gesagt habe.“
Mit seiner freien Hand zieht er sich den Stetson vom Kopf und schlägt ihn frustriert gegen sein Bein. Und wow … einfach nur wow. Ich hatte beinahe vergessen, dass Woolf Jennings ein Gesicht hat, das die Realität anhalten kann. Mein Blick huscht über seine starke Kinnpartie, die von mitternachtsblauen Bartstoppeln bedeckt ist. Anhand seines Kinns habe ich ihn vorhin bereits erkannt, als er über die Tanzfläche auf mich zugeschritten ist, obwohl sein Gesicht wegen des Hutes im Schatten lag. Diesen Unterkiefer würde ich überall erkennen, egal, wie lange es her ist, dass ich ihn zum letzten Mal gesehen habe.
Und ihn nur dabei zu beobachten, wie er auf mich zumarschiert ist … zu wissen, dass er auf mich zukommt und höllisch wütend ist … Gott hilf mir, aber das hat mich irgendwie angemacht.
Und jetzt, als er mich mit strahlend blauen Augen anstarrt, die unter dem Schimmer des Neonschilds noch blauer erscheinen, mit schwarzen Wimpern, die unglaublich dicht sind, fühle ich meinen Puls genauso hämmern, wie er es immer getan hat, sobald Woolf in meiner Nähe war.
„Ich bin nicht mehr dasselbe Mädchen, mit dem du aufgewachsen bist“, behaupte ich inbrünstig. Nun, wenigstens will ich nicht mehr dasselbe Mädchen sein, mit dem er aufgewachsen ist. Die Callie Hayes, die Jahre ihres Lebens damit verbracht hat, sich ruhig und wohlgesittet zu benehmen, die eine friedliche langweilige Existenz geführt hat … bis jetzt.
„Das ist mir aufgefallen.“ Kurz sieht er auf meine Hände, die meine Brüste bedecken. „Du hast da drinnen eine ziemliche Show abgeliefert. Was würde dein Verlobter wohl darüber denken?“
Ich hebe mein Kinn an. „Wäre eine noch bessere Show gewesen, wenn du mich nicht gestoppt hättest. Außerdem bin ich nicht mehr verlobt.“
Überrascht blinzelt er mich an. „Seit wann?“
„Seit ungefähr zweiundsiebzig Stunden.“ Mit einem harten Ruck meines Arms bin ich frei. Ich wirbele herum, fest entschlossen, zurück in die Bar zu gehen. „Und du hast gerade eine Nacht ruiniert, von der ich wette, dass sie sehr gut geworden wäre.“
„Du gehst da nicht wieder rein“, sagt Woolf, während er erneut nach mir greift, aber ich schlängele meinen Körper aus seiner Reichweite. Doch dann überdenke ich mein Handeln und stoppe, wobei ich mich schnell umdrehe, sodass Woolf beinahe gegen mich prallt. Er fängt sich und umfasst meine Schulter, um uns beide zu stabilisieren. Und verdammt …
Seine Hände fühlen sich noch immer so stark, so warm und so sicher an, wie vor einer sehr langen Zeit. Ich schlucke mühsam, nehme einen tiefen Atemzug und sage: „Versteh doch … Ich muss da wieder reingehen, da mein BH und meine Tasche noch dort sind. Ich möchte beides holen und dann nach Hause fahren.“
Woolf schlägt sich den Hut förmlich auf den Kopf und stößt einen resignierten Seufzer aus. Er zieht sein kariertes Hemd aus und hält es mir hin. „Na gut! Aber du ziehst das hier an.“
Dankbar akzeptiere ich das Hemd, denn auch wenn Phase eins der neuen Callie Spaß auf der Theke gehabt hat, hat es doch irgendwie den Nervenkitzel für mich verloren, dass Dutzende von Männern auf meine Brüste starren. Ich bin zwar noch immer genauso angetrunken, aber der Wunsch, dass Männer mich bemerken sollen, hat mittlerweile seinen Reiz verloren. Mit einer Hand umfasst er meinen Nacken und dreht mich Richtung der Eingangstür des Wicked Horse und führt mich darauf zu.
„Hol deinen Kram und treff mich wieder hier. Du hast fünf Minuten. Ich muss meinen Geschäftspartner finden, um ihm zu sagen, dass ich dich nach Hause bringe.“
„Das brauchst du nicht zu tun. Ich habe mein eigenes Auto.“
„Du bist betrunken.“ Sein Griff festigt sich und aus irgendeinem seltsamen Grund möchte ich deswegen vor ihm auf die Knie fallen.
„Ich bin angetrunken“, widerspreche ich. „Das ist ein großer Unterschied.“
„Tut mir leid, Babe.“
Und oh … warum möchte ich mich schnurrend an ihn schmiegen, wenn er mich Babe nennt?
„Die Callie Hayes, die ich kenne, hätte mehrere Drinks gebraucht, um sich heute Nacht auf die Theke zu stellen. Also wirst du nicht selbst nach Hause fahren.“
Woolf öffnet die Tür, und ein Oldie von den Dixie Chicks begrüßt uns.
„Fünf Minuten“, grummelt er warnend und lässt mich los. „Leg es nicht darauf an, dass ich dich holen muss.“
Ich drehe mich um, um ihn anzufunkeln, aber er bahnt sich bereits den Weg durch die Menge und ist schnell aus meinem Sichtfeld verschwunden. Obwohl ich weiß, dass ich bei Woolf Jennings in sehr sicheren Händen bin, will ich ihn nicht auf die Probe stellen. Daher laufe ich über die Tanzfläche auf das DJ-Mischpult zu, an dem ich mich bei der Rothaarigen für den Wettbewerb angemeldet habe. Sie hat mir gesagt, dass ich dort meine Sachen verstauen könne. Als ich ankomme, lächelt sie mich an und nickt Richtung Boden.
Ich entdecke meine Tasche und beuge mich vor, um sie aufzuheben. „Danke, dass du darauf aufgepasst hast.“
„Kein Problem“, sagt sie so laut, dass ihre Stimme über der Musik hörbar ist. „Es tut mir leid, dass Woolf dich aus dem Rennen genommen hat. Meiner Meinung hattest du dort oben die schönsten Titten.“